irren

irren

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ir|ren ['ɪrən]:
1. <+ sich>
a) etwas fälschlich für wahr oder richtig halten:
du irrst dich sehr, wenn du das glaubst; ich habe mich gründlich mit meiner Voraussage geirrt; ich habe mich im Datum geirrt; <auch itr.> da kommt der neue Chef, wenn ich nicht irre.
Syn.: auf dem Holzweg sein, im Irrtum sein, schiefliegen (ugs.), sich täuschen, sich verrechnen (ugs.), sich versehen, sich vertun (ugs.).
b) jmdn. falsch einschätzen:
ich glaubte, er sei ehrlicher als seine Schwester, aber ich habe mich [in ihm] geirrt.
Syn.: sich täuschen.
2. <itr.; ist ohne Ziel, rastlos umherwandern:
er ist die ganze Nacht durch die Stadt geirrt; sie war damals von Ort zu Ort geirrt, um ihren Sohn wiederzufinden.
Syn.: streichen, streifen, streunen, strolchen.
Zus.: herumirren.

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ịr|ren 〈V.〉
I 〈V. intr.; ist
1. ohne Kenntnis der Richtung umherlaufen, -fahren
2. vom rechten Weg abkommen, auf dem falschen Weg
● ich bin durch den Wald, von einem Ort zum andern geirrt
II 〈V. intr.; hat; fig.〉 falscher Meinung sein, von der rechten Überzeugung abkommen ● du irrst, wenn du das glaubst; es irrt der Mensch, solang er strebt (Goethe, Faust); Irren ist menschlich 〈Sprichw.〉
III 〈V. refl.; hat〉 sich \irren sich täuschen ● ich kann mich auch \irren ich weiß es nicht genau; du musst dich \irren das kann nicht stimmen; wenn ich mich nicht irre, so kennen wir uns bereits; ich habe mich gründlich in ihm geirrt ihn falsch beurteilt; sich im Datum, in der Zeit \irren; ich habe mich in der Hausnummer, Telefonnummer geirrt; sich in der Person \irren jmdn. verkennen
[→ irre]

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ịr|ren <sw. V.> [mhd. irren, ahd. irrōn, zu irre]:
1. <i. + sich; hat
a) etw. fälschlich für wahr od. richtig halten, eine falsche Meinung von jmdm., etw. haben:
er hat sich [in diesem Punkt] gründlich geirrt;
du irrst dich [gewaltig], wenn du das denkst;
<auch ohne »sich«:> hier irrt die Verfasserin;
in einem Punkte allerdings irrt der Bericht (stimmt er nicht);
sie ist die neue Chefin, wenn ich nicht irre;
R es irrt der Mensch, solang er strebt;
Irren, (auch:) i. ist menschlich;
b) eine Person od. Sache fälschlicherweise für die gesuchte, gemeinte halten, sie mit einer andern verwechseln:
sich im Datum, in der Hausnummer i.;
sich in der Person, in jmds. Motiven i.;
ich habe mich in dir leider geirrt (getäuscht);
c) sich um etw. verrechnen:
die Verkäuferin hat sich um 50 Cent geirrt;
er hat sich in seinen Angaben um einen Tag geirrt.
2. <ist>
a) rastlos umherziehen:
[ziellos] durch die Lande, die Gegend, die Straßen i.;
von Ort zu Ort i.;
b) (bes. von den Augen) sich suchend, tastend, ziellos hin u. her bewegen:
seine Augen, sein Blick irrte über den Platz.

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ịr|ren <sw. V.> [mhd. irren, ahd. irrōn, zu ↑irre]: 1. <i. + sich; hat> a) etw. fälschlich für wahr od. richtig halten, eine falsche Meinung von jmdm., etw. haben: ich habe mich [in diesem Punkt] gründlich geirrt; du irrst dich [gewaltig], wenn du das denkst; Wieder hatte er sich gründlich geirrt: Heinrichs Position im öffentlichen Leben der Weimarer Republik blieb, alles in allem, unangefochten (Reich-Ranicki, Th. Mann 175); <auch ohne „sich“:> hier irrt der Verfasser; in einem Punkte allerdings irrt der Bericht (stimmt er nicht); er ist der neue Chef, wenn ich nicht irre; Wer immer noch glaubt, die im Laufe eines Arbeitslebens eingezahlten Rentenbeiträge würden angespart und stünden mit Erreichen des Rentenalters zur Verfügung, der irrt (Woche 14. 11. 97, 13); Leid durch Verlust all dessen, woran man irrend geglaubt und wofür man gearbeitet hatte (v. Weizsäcker, Deutschland 17); R es irrt der Mensch, solang er strebt (Goethe, Faust I, Vers 317); Irren, (auch:) i. ist menschlich; b) eine Person od. Sache fälschlicherweise für die gesuchte, gemeinte halten, sie mit einer andern verwechseln: sich im Datum, in der Hausnummer i.; sich in der Person, in jmds. Motiven i.; ich habe mich anscheinend in dir geirrt (getäuscht); Sie irrte sich aber über das Tempo der Weltveränderung (Fest, Im Gegenlicht 316); c) sich um etw. verrechnen: die Verkäuferin hat sich um 50 Pfennig geirrt; er hat sich in seinen Angaben um einen Tag geirrt. 2. <ist> a) rastlos umherziehen: [ziellos] durch die Lande, die Gegend, die Straßen i.; von Ort zu Ort i.; Ü Soll ich als Witwe durchs Leben i. ...? (Th. Mann, Tod u. a. Erzählungen 133); Oft irrt dann der Patient von Arzt zu Arzt (Blick auf Hoechst 7, 1984, 7); b) (bes. von den Augen) sich suchend, tastend, ziellos hin u. her bewegen: seine Augen irrten unruhig [flackernd] durch den Saal, nach oben, über den Boden; Manche (= Schüsse) irrten als wilde Querschläger durch den Hof (Simmel, Stoff 617); seine Hand irrte nach der Patronentasche (Hauptmann, Thiel 28); ziellos irrende Blicke. 3. (veraltet) unsicher machen; verwirren <hat>: Gott irre unseren armen Verstand in Künsten, die dem Gang der Natur widersprechen (Buber, Gog 87). ∙ 4. <hat> a) unsicher machen, verwirren: Lasst nur, mich irrt's nicht, wenn noch so viel um mich herumkrabbeln (Goethe, Götz II); b) (jmdn.) täuschen, irreführen: Wenn ich den König irrte? Wenn es mir gelänge, selbst der Schuldige zu scheinen (Schiller, Don Carlos V, 3).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Irren — (s. ⇨ Errare). 1. Der jrret nicht (viel), wer auff halbem Wege widerumb vmbkehret. – Eyering, I, 492; Lehmann, II, 64, 131; Körte, 3190 u. 3865. »Irren ist allen Menschen gemein, aber der Narr beharret darein.« (Franck, Zeytbuch, CXXVIIa.) Nur… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Irren — Irren, verb. reg. welches auf doppelte Art üblich ist. I. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben. 1. Hin und her gehen, und in engerer Bedeutung ohne bestimmte Absicht, ohne Kenntniß der Gegend, hin und her gehen, oder sich hin und her bewegen …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • irren — irren, irrt, irrte, hat geirrt 1. Du irrst dich. Das Auto war nicht grün, sondern rot. 2. Ich habe mich in der Hausnummer geirrt …   Deutsch-Test für Zuwanderer

  • irren — ịr·ren1; irrte, hat geirrt; [Vr] 1 sich (mit / in etwas (Dat)) irren etwas Falsches für echt, wahr oder richtig halten ≈ sich ↑täuschen (3): sich in der Richtung irren; sich mit einer Vermutung irren; Du hast dich geirrt er hat im Juni… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • irren — rastlos umherziehen, umherirren; (ugs.): herumirren; (landsch.): biestern. sich irren 1. auf dem Holzweg sein, auf der falschen Fährte sein, im Irrtum sein, in die Irre gehen, sich täuschen, zu einer falschen Annahme kommen; (geh.): fehlgehen,… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • irren — irr‹e›: nhd. irre »verirrt; verlustig, frei von; ketzerisch; wankelmütig, unbeständig, untreu; erzürnt; ungestüm; uneinig, verfeindet«, ahd. irri »verirrt; verwirrt; erzürnt«, got. aírzeis »verirrt, verführt«, aengl. ierre »irrend; verirrt;… …   Das Herkunftswörterbuch

  • irren — ịr|ren ; sich irren; {{link}}K 82{{/link}}: D✓Irren oder irren ist menschlich …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Irren ist menschlich; darum glauben viele Menschen, dass wenn sie irren, so sind sie menschlich, da … — Irren ist menschlich; darum glauben viele Menschen, dass wenn sie irren, so sind sie menschlich, da irren sie aber unmenschlich. См. Ошибаться человеческое дело, а не сознаваться дьявольское. Irren ist menschlich; darum glauben viele Menschen,… …   Большой толково-фразеологический словарь Михельсона (оригинальная орфография)

  • Irren ist menschlich —   Errare humanum est …   Universal-Lexikon

  • Irren-Offensive — Die Irren Offensive wurde 1980 als Initiative ehemaliger psychiatrischer Patienten in West Berlin gegründet. Die Gruppe vertrat, ähnlich wie das Sozialistische Patientenkollektiv (SPK) in den 1970er Jahren, eine antipsychiatrische Position. Die… …   Deutsch Wikipedia

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